Das Blaue vom Himmel

Ein Stück Sport in Kooperation mit der juristischen Fakultät der Universität Göttingen

Theater M21 erforscht auf ästhetisch-empathische Art und Weise die Droge Sieg und die traurige Währung, mit der sie bezahlt wird. Wir sind hautnah dabei, wenn Andre Agassi Spritzen bekommt oder Lance Armstrong Eigenblut, wenn geschworen und gestanden wird, gestrampelt und geschrien. Wir erforschen den ideologischen Muskelkrampf der Traumfabrik Sport, stellen eigene Regeln auf und kicken uns mit ein bisschen Magnesium und Testosteron selbst aus dem Spiel.

... Das Bühnenbild ist einfach, aber geschickt gewählt: Zwei Rennräder stehen vor einer großen Leinwand. Hier läuft der Film einer langen Abfahrt durch die französischen Berge. Auf dem Boden liegen massenhaft Tennisbälle. Kathrin Müller-Grüß und Andreas Klump treten als Agassi und Armstrong fleißig in die Pedale, dabei liefern sie Versatzstücke aus deren Leben, Interviews, Gedanken, zwischendurch auch mal ein Quiz zu den besten Dopingausreden. Beide überzeugen.

... Dieser kurzweilige Theaterabend führt vieles zusammen, was vom Hochleistungssport eigentlich bekannt ist. Es ist gut daran zu erinnern, was für ein perfides Geschäft der Profisport ist. „Ihr habt es euch doch gewünscht, dass es Menschen wie mich gibt. Obwohl ihr immer Zweifel hattet. Habt euch gut unterhalten gefühlt vor euren Flachbildschirmen“, sagt Armstrong am Schluss.

Göttinger Tageblatt vom 04.05.2015
  • Inszenierung: Joachim von Burchard
  • Ausstattung: Jeannine Simon
  • Musik: Jan Exner
  • Dramaturgie: Nicola Bongard
  • Mit: Kathrin Müller-Grüß, Andreas Klumpf, Jan Exner
  • 2015
Das Blaue vom Himmel
Szenenfoto
Videomitschnitt 1:16h
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